Liebe |
und |
Geborgenheit |
halten |
schützend |
ihre |
Flügel |
über |
dich |
Rita
Tomaasetti |
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Sandra ist als
zweites von drei Geschwistern aufgewachsen. Die anderen beiden
sind Robert der "Ältere" und Christoph der "Jüngere". Geschwister
sind wohl zugleich gut und nicht so gut. Gut, weil man immer
jemanden zum Spielen, Lachen, Toben, in der Nacht im Dunkeln,
beim Essen und, und, und ... hat. Nicht so gut, weil man Teilen
muss, Abstriche machen muss, es oft Streit gibt und, und, und
... . In ihrer schlimmsten Pubertätszeit warf uns Sandra öfter
mal an den Kopf, dass wir die Jungen lieber hätten. Sie hatte
eben eine andere Sicht und Wahrnehmung der Dinge innerhalb der
Familie als wir Eltern. Ich denke, sie war sich "unbewusst"
ihrer Sandwichrolle als Mittelkind bewusst. Uns war es schon
bewusst, dass
sie viele Kämpfe ausgefochten hat, sei es mit dem Älteren oder
dem Jüngeren.
Und doch waren
wir von Anfang glücklich darüber, dass sie zu dritt aufwuchsen
und keiner alleine. Sandra entdeckte schnell zur Geburt unseres
Jüngsten ihre Rolle als Mädchen und zukünftige junge Frau. Das
"Bemuttern" nahm erste Züge an und sie kümmerte sich viel eher
als Robert um das Baby. Vielleicht war es auch ihre Art zu
zeigen: "He, hallo, ich bin wichtig und kann schon eine
ganze Menge!".
Während die
Jungen sehr viel mit Autos spielten und Häuser und Straßen
bauten, entdeckte Sandra ihre Vorliebe für
"Gesellschaftsspiele". Außerdem malte und
bastelte sie mit
großer Hingabe. Das Schnippeln wurde zur Leidenschaft. Als sie
in die Schule kam, konnte sie bereits akkurat an jeder Linie
lang schneiden.
Unsere Kinder besuchten alle
eine Schwimmsportgemeinschaft. Sandra war kein
leidenschaftlicher Schwimmer, aber wenn sie hinterher alle drei
so aufgeweicht und sehr geschafft vor mir standen, gab es eine
Menge Schwimmzahlen zu vergleichen.
Robert und Sandra gingen
außerdem in einen Kindertanzkreis. Sie lernten dort nahezu alle
Standard- und Lateintänze. Die schönsten Auftritte waren die
Weihnachtsbälle der Tanzschule. Jedes Mal saß ich mit Tränen in
den Augen auf der Zuschauertribüne. Später hatte jeder der
beiden seinen eigenen Tanzpartner. Das war für alle besser, um
einiges an Geschwisterstreit weg zu nehmen.
Eine wunderschöne Zeit hatten
wir beim Dauercamping. Nicht weit von unserem Zuhause gab es
einen Campingplatz, an einem Natursee, Bäume rings herum und
jede Menge Platz für die Kinder. Das war jedes Wochenende wie
Urlaub, Freiheit pur. Die Kinder haben so viel zusammen
gespielt, wir hatten keinen Fernseher. Selbst während der
Schulzeit haben wir es häufig gewagt und "draußen" geschlafen.
Die Kinder hatten ihren eigenen Wohnhänger - eben ein
Kinderzimmer. So gab es nicht immer Räum- und Schlafkonflikte.
Wenn es doch mal regnete, dann konnten sie sich zurück ziehen.
Ich erinnere mich so gern an diese Zeit, es ist eine der
glücklichsten, die wir hatten.
* weiter
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