* zurück * 06. April 2006

 

Geschichten 4


 

 

Sandra war sehr glücklich, als sie endlich 16 war, bedeutete das doch, dass sie in die Discos durfte. Einmal musste es unbedingt eine Schaumparty sein. Ich konnte mir darunter nichts Genaues vorstellen, aber die Mädchen, Sandra und Jaqueline, wollten unbedingt hingehen. Abholen war abgesprochen, die „Hühnerchen“ ausgehfein, Haare gestylt, Nägel poliert – halt alles, was dazu gehört.

Zu späterer Stunde holten wir Mamas die „Hühnerchen“ wieder ab. Es muss wunderschön gewesen sein, aber vom Styling war nichts mehr übrig. Wie zwei gerupfte „Hühnerchen“ sahen sie aus und froren erbärmlich. Also Husch-Husch ins Auto und Heizung auf ganz, ganz heiß, zu Hause heißes Bad, heiße Brühe – eben alles was zu einer Schaumparty dazu gehört – all inclusiv ! 


In unserer Familie gehörte Tanzen zur festen Freizeitbeschäftigung. Außer Christoph gingen wir alle viele Jahre in eine Tanzschule. In Kassel mussten wir uns neu orientieren und suchten mehrere Monate eine neue Tanzschule. Wir probierten einfach aus. Irgendwann hatte Sandra das Verlangen mit auf die Suche zu gehen, um sich vielleicht einen neuen Tanzpartner zu angeln. So gingen wir zu dritt und es war für sie ganz selbstverständlich mehrere Runden mit ihrem Papa zu drehen und dabei immer ein paar Augen auf die jungen Männer zu werfen. Leider hatte sie an dem Abend keinen Erfolg.

Aber das Tanzen verlor sie nie ganz aus den Augen. Mit Tim wollte sie wieder beginnen, dafür ging sie auch nebenbei arbeiten. Schade, dass es dazu nicht mehr gekommen ist.


Ich hatte das Glück, dass wir auch zusammen in der Disco waren. Es war natürlich klar, dass Sandra mit diesem „Begleitservice“ mindestens eine Stunde länger bleiben konnte. Nichts desto trotz führte sie mich überall herum, stellte mich einigen Freunden vor und überließ mich dann natürlich meinem Tanzglück in der „Erwachsenenabteilung“. Ich fand das schon witzig, wie sie ihre Mama in der Disco „rumzeigte“. Sie war einfach richtig nett und ich hatte mal nicht das Gefühl eine Mutter zu sein – eher eine Partnerin.

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Mit Tanzpartner Robert - ein Cha-Cha
 

 

Kurz vorm Auftritt
 

 

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