Geschichten 5

Vergangenes Jahr im Herbst hatten wir eine Zeit, in der wir gern frisch gemahlenen Kaffee tranken. Wir haben einige alte Mühlen, die man sich noch zwischen die Knie klemmen muss und von Hand mahlen. Das war einfach nur lustig. Zu dieser Zeit kam Tim schon oft zu uns nach Haus. Und so erzählten wir ihm, dass es bei uns üblich sei, dass jeder neue Gast in unserem Haus Kaffee mahlen muss. Tim nahm das sehr ernst und wir „Frauen“ kicherten still in uns hinein. Ich sehe Tim noch heute in unserer Küche sitzen mit der Kaffeemühle zwischen den Knien. Er drehte und drehte und drehte … .

Wir hatten uns über viele Jahre standhaft geweigert so Dinge wie einen Gameboy anzuschaffen. Die Vorstellung, dass die Kinder irgendwo in einer Ecke hocken und total gebannt in solch kleines Teil starren sollten, war für uns nicht erträglich. Aber Kinder finden Lücken. Also spielten sie bei anderen, die solch ein Teil besaßen. Sandra ging in Kassel sehr gern zu unserer Nachbarin ( sie fühlte sich dort pudelwohl ) ; und wenn es nichts mehr zu beschnattern gab, dann hockte sie bei Ela auf dem Sofa und stillte ihren Hunger nach GAMEBOY-spielen. Und es war in Ordnung, auch für uns!

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