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Es war Ende März des Jahres 2003, |
kaum ein viertel Jahr nach dem Unfall. |
Jeden Tag "rannte" ich mit Foxi um unser Dorf
herum, |
möglichst weit weg, um niemandem zu begegnen,
nicht reden zu müssen. |
Kälte spürte ich nicht, sonnige Wärme tat mir
gut. |
Irgendwann setzte ich mich am Grillplatz auf
eine alte Bank. |
Ich streichelte Foxi, sie lag neben mir. |
Ich fing an mit Sandra zu sprechen, nicht nur in
Gedanken, nein richtig. |
Ich erzählte ihr von meinem Schmerz, meiner Wut, |
meiner Hilflosigkeit, meinem Wunsch bei ihr zu
sein. |
Und irgendwann in meiner lauten Klage und den
vielen Tränen, |
bat ich sie, mir doch irgendwie zu zeigen, dass
sie noch da ist, dass sie bei mir ist. |
Ich bat sie, mir ein Zeichen zu schicken, etwas
woran ich hoffen könnte. |
Es war immer noch recht kalt, |
der Winter war schon am Gehen, aber eben doch
noch da. |
Und doch, kaum waren meine Worte gesprochen, |
flatterte mit leisem zarten Flügelschlag ein |
Schmetterling
vor
meiner Bank auf und nieder, |
drehte noch ein paar mal seine Runden und
flatterte dann davon. |
Als später im Jahr am Rand dieses Weges kräftige
Himbeersträucher, |
Brennnesseln und andere wilde Pflanzen wuchsen, |
begleiteten mich häufig drei Schmetterlinge. |
Zwei flatterten immer umeinander herum und ein
dritter flatterte daneben mit. |
Ich sprach jedes Mal mit den dreien und hatte
das Gefühl, |
dass sie mich ein Stück weit begleiten. |
Schmetterlinge stehen im Zusammenhang mit dem
Tod |
als ein Symbol des Aufsteigens in eine neue
Dimension. |
Vielleicht ist es die Leichtigkeit eines
Schmetterlings, |
was es unseren Kindern ermöglicht mit uns in
Kontakt zu treten. |
Tim`s Mama erlebt ähnliches und |
Timo`s Mama berichtet auch von solchen
Begegnungen... |
...es sind immer drei Schmetterlinge in
unserer Nähe! |
Seit diesen Erlebnissen habe ich zu
Schmetterlingen ein völlig neues Verhältnis. |
Ich fotografiere sie, ich spreche mit ihnen, ich
liebe sie |
und erfreue mich ihrer Farbenpracht. |
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