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15. Dezember 2006


 
 

 
 

 
 

 
 
 
 
 
 

Ein Brief, der uns tief beeindruckt hat, erreichte uns von Sandras ehemaligem Klassenlehrer. Wir sind ihm sehr dankbar für diese Zeilen, spiegeln sie doch ein großes Stück von Sandras Lebendigkeit wieder.


Liebe Familie Weinhold!

In dem unendlichen Leid, dass Ihnen widerfahren ist, möchte ich mein tiefes Mitgefühl ausdrücken. Sandra wurde von Ihnen gerissen und hinterlässt eine nicht zu schließende Leere. Das ansteckende Lachen von Sandra, mit dem sie ihre Mitmenschen einnahm, gibt es nur noch in der Erinnerung. Die Wege, die sich öffneten, sind abgebrochen. Ein unvollendetes Leben.

Sandra hat auch in der schwierigen Gruppe in der Eichendorff - Schule immer ein offenes Ohr für andere gehabt. Sie hat für ihre eigenen rechte und auch für die der anderen gekämpft. Einen Streit beendete sie meist mit einem Anflug von Lächeln. Das Auseinandersetzen machte ihr Spaß. Sich zu reiben, bewies ihre Lebendigkeit. Sandra verfolgte ihren Werdegang sehr reflektiert. Die Erfolge in Deutsch auf der Herderschule waren Sandra große Genugtuung in dem Streit mit ihrer früheren Deutschlehrerin. Sie konnte mit ihrer Beharrlichkeit einem Erwachsenen auch manchmal auf die Nerven gehen und war doch im nächsten Augenblick die Liebenswürdigkeit in Person. Zwischen sozialem Engagement und Leistungsanforderungen suchte sie einen geschickten Mittelweg, der sie zum einen zur aktiven Mitarbeit in der SV animierte, zum anderen aber auch genug Raum für andere Art von Arbeit ließ. Trotz allem Stöhnen hat Sandra fast immer gerne gearbeitet. Es ist ihr gelungen eine Person zu sein, die gleichzeitig unbändige Lebensfreude und Zielstrebigkeit ausstrahlte. Ansteckend war ihr fröhliches Wesen, ihre ständige Präsenz und Lebendigkeit. Unfassbar, dass es das nur noch in Gedanken geben wird.

Die Wut über das gewaltsame Abreißen des starken Lebensbandes von Sandra kann nichts von der Trauer nehmen, die ihr Fehlen hinterlässt. Alle fragen nach dem Verstehen führen ins Leere. Sandra lebt in der Erinnerung an ihre Ausstrahlung, ihre Kraft und auch an ihre Verletzlichkeit. Sie kann ihren Lebensweg nicht mehr fortsetzen. Das kann nur mit Verzweiflung wahrgenommen werden und es macht hilflos.

Ihre unermessliche Trauer kann kaum gemildert werden. Sie müssen Ihre Familie und Ihr Leben neu gestalten. Sandra wird darin ihren immerwährenden Platz haben als die ausdrucksstarke Persönlichkeit, die sie war. Jeder Ihrer Familie wird davon ein stück übernehmen. Mit weniger Personen werden Sie mehr tragen müssen. Ich wünsche Ihnen die dazu notwendige Kraft. ( Vielleicht kann aus dem Gelingen des Zurückkehrens zu einer aktiven Lebensgestaltung der Familie Trost erwachsen, der dem Andenken an Sandra entspricht)

Sandra wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Sie hat in der Kürze ihres Lebens so viel Freude gebracht, wie viele das nicht in einem langen Leben bringen.

Wir teilen Ihre Trauer

A. K.                                                                        (Original)

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© I. Weinhold 2004

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