Geschichten 3

Wenige Tage vor dem Unfall war Sandra zu unserem Adventssingen in meine Schule mit gekommen. Das ist ein Fest, bei dem alle Eltern eingeladen sind und alle Kinder der Schule ein Programm aufführen. Jedenfalls hat sie meine Zwerge  kennen gelernt. Und schwupps-di-wupps hatte sie einige an der Hand, später auf dem Schoß. Meine Zwerge waren begeistert, ich entlasteter und Sandra fühlte sich pudelwohl zwischen den Kleinen. Beim anschließenden "Weihnachtsmarkt" brachte sie unsere bemalten Weihnachtsteller und Schüsseln ganz gut an den Mann bzw. an die Frau.

Wenn ich mich zurück erinnere, war Sandra immer der Animateur zu Hause, beim Camping oder wenn wir irgendwo zu Besuch waren, wenn es um gemeinsame Spiele ging. Mit ihren Brüdern spielte sie leidenschaftlich gern „Siedler“. Stundenlang siedelten sie, fetzten sich auch mal dabei, aber selten gab einer auf. Meistens ging mehr als eine Chipstüte oder Gummibärentüte drauf. Mit Erwachsenen spielte sie gern TABU oder auch Rommè und UNO. Es machte immer Spaß mit ihr, sie war ein begeisterter Spieler und nur selten beleidigt, wenn sie mal nicht auf der Siegerstrecke war. Als sie noch recht klein war puzzelte sie sehr ausdauernd. Kein Puzzle war ihr zu groß. Einige klebte sie auf, manche wurden gerahmt. Viel Spaß machte es ihr auch, uns zu mehreren Runden Memorie heraus zu fordern.